Mit dem Rad an den Bodensee – Fazit

Klasse war’s, das schreit nach Wiederholung!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die nächste Gelegenheit im kommenden Frühjahr nutzen werde um in einer weiteren Drei-Tagestour neue Ziele anzusteuern!

Seit Dienstagnachmittag um halb drei bin ich wieder zurück Zuhause (bin gerade geschäftlich schon wieder sehr eingespannt, deswegen kommt das Fazit so spät…). Die Heimfahrt gestaltete sich recht unspektakulär: Mit dem Fahrrad nach Romanshorn, mit der Fähre nach Friedrichshafen, mit dem Zug über Ulm nach Hause.

Witzigerweise bin ich letztendlich auf meiner gesamten Reise nur ca. 20 Minuten durch Regen gefahren (obwohl es Sonntag und Montag an etlichen Stellen heftig geregnet hat): Auf dem Heimweg vom Bahnhof. So gesehen, könnt Ihr mich ab jetzt mieten! Wenn Ihr sicher sein wollt, dass es an einem bestimmten Ort nicht regnet: Ich sattle das Fahrrad und radle hin – das hat zumindest in den zurückliegenden drei/vier Tage recht sicher funktioniert.

Es ist schon sehr spannend, auf die paar Tage zurück zu schauen. Die Zeit ist so schön langsam vergangen. Ich hatte innerhalb kürzester Zeit das Gefühl ewig unterwegs zu sein. Es ist halt einfach wahr: Je mehr Eindrücke auf das Bewußtsein einfließen und je mehr neue/andere Erfahrungen man macht, desto mehr Zeit benötigt das Gehirn um diese Eindrücke zu verarbeiten. Daraus entsteht wohl die Wahrnehmung, dass viel Zeit vergangen sein muss.

Lange hatte ich schon mit dem Gedanken an eine solche Tour gespielt. Vor etlichen Jahren hat ein Freund (ein echter Autohasser) mich gefragt, warum ich in den Urlaub weit weg fahre oder gar fliege – es sei doch ein paar Kilometer von unserer Haustüre so schön und spannend, dass man direkt dort schon so viel erleben könne, dass es sich lohne dort Urlaub zu machen. Damals erwuchs in mir die Idee mich irgendwann einmal zu Fuß an den Bodensee aufzumachen. Mit dieser Aktion wollte ich ausprobieren, ob das tatsächlich stimmt, dass man schon kurz hinter der Haustür Urlaub machen kann. Ich hatte es mir immer wieder mal vorgenommen – aber den Gedanken nie wirklich ernsthaft verfolgt. Dieses Jahr habe ich die Idee wahr gemacht, mir aber die Route an den Bodensee für das Fahrrad, statt zu Fuß ausgearbeitet. Mit dem Fahrrad zu fahren ist bei der Strecke einfach realistischer…

Was soll ich sagen? Es lohnt sich tatsächlich, auf diese Art Urlaub zu machen. Die Landschaft durch die ich gefahren bin war wirklich wunderschön! Um schöne, interessante Gegenden zu sehen, muss man tatsächlich nicht in ein Auto oder Flugzeug steigen.

Interessant: Ich habe während der Reise versucht die Landschaft, durch die ich gefahren bin auf Fotos festzuhalten. Die Fotos habe ich gemacht, aber das was ich während der Fahrt gesehen habe, kommt darauf einfach nicht rüber. Es ist halt etwas anderes, ob man die schöne Landschaft „erfährt“ (im wahrsten Sinne des Wortes) oder eben nur auf einem Foto sieht, da wirkt sie nicht mehr.

Ich bin übrigens heute vollkommen davon überzeugt, dass es nahezu jedem gelingen sollte, die Reise selbst nachzufahren. Vielleicht müssen die 80km Etappen gekürzt werden, indem man direkt von Stuttgart oder sogar Leinfelden-Echterdingen startet, bzw. die letzten 20km von Konstanz auf die Schweizer Seite weg lässt, aber die Strecke ist auf jeden Fall machbar!

Letztendlich waren es eben nicht die Kilometer, die überwunden werden mussten, sondern der innere Schweinehund – und ich bin froh, dass ich ihn überwunden habe.