Optische Täuschungen in Rom

Wir waren Anfang der letzten Woche auf einem Kurztrip nach Rom. Dort sind wir mehrfach einer optischen Täuschung aufgesessen.

Den ersten Abend haben wir für einen Spaziergang zur Engelsburg genutzt. Von dort aus konnten wir das erste mal einen Blick auf den Petersdom werfen (siehe Bilder bei dovefromabove).

Wir haben uns mehrfach gefragt, ob wir wirklich den Petersdom mit dem Petersplatz sehen. Der Dom erschien uns wegen seiner gigantischen Größe perspektivisch so nah, dass wir nicht glauben konnten, dass sich davor noch ein riesiger Platz befinden sollte.

Dieses Missverhältnis der Größe des Doms wird noch dadurch verstärkt, dass einem durch die Fassade ein dreistöckiges Gebäude vorgaukelt wird (einfach mal auf dem dritten Bild die Fensterreihen zählen). Wenn man direkt vor dem Dom steht und das untere Stockwerk der Fassade mit den anderen Gebäuden nebenan vergleicht, stellt man fest, dass es unter normalen Verhältnissen drei bis vier normale Stockwerke hoch ist!

Auf den Bildern von I. lässt sich die Täuschung daran erkennen, dass die Kuppel des Doms auf dem ersten und dem dritten Bild gleich groß erscheint, obwohl wir das eine Mal ca. 1km, das andere mal ca. 150m davon entfernt stehen…

Dieses Bild ist von der Kuppel des Petersdoms entstanden. Im Hintergrund kann man die Engelsburg erkennen (am Ende der Straße).

WüKs Etappe 3 – Der letzte Rest bis Kassel

Die letzte Etappe war eine Tortur! Irgendwie war ich körperlich unfit. Ich habe dies schon sehr bald gemerkt, als ich in Bad Hersfeld gestartet bin. Normalerweise fahre ich auf der Ebene irgendetwas zwischen 22 und 25 km/h. Gestern war ich froh, wenn ich überhaupt 20 km/h erreicht habe. Das Wetter war aber auch nicht so toll. Es war den ganzen Tag bedeckt und unangenehm kalt. Alles in allem war es wahrscheinlich das Thema „Motivation“, das mir gestern einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Bei den beiden vorigen Etappen (und auch bei der Fahrt an den Bodensee) ging es nie um das Ankommen am Ziel, sondern darum so weit wie möglich darüber hinaus zu kommen. Gestern war nur das Ankommen in meinem Kopf. Es kommt mir vor, wie bei den Karatekämpfern, die ein Brett durchschlagen sollen: Wenn die nur drauf schlagen, kriegen sie das Brett nicht durch – man muss durchschlagen, bis unter das Brett. Tja, gestern war nur das Ankommen in meinem Kopf. Es gab keine mentale Reserve um über das Ziel hinaus zu fahren…

Aber ich bin angekommen. Und ich bin froh und sehr zufrieden. Nach der letzten Etappe mit 78km und mickrigen 300 Höhenmetern (ich habe mir jeden einzelnen bitter erkämpfen müssen) habe ich nun in der Summe 258 km in den drei Tagen auf dem Fahrrad zurückgelegt. Die Strecke von Bad Hersfeld nach Kassel hat mich zuerst etliche Kilometer an unschönen Stellen des Fuldatals entlang geführt. Irgendwie wurde deutlich, dass da „Zonenrandgebiet“ war. Als ich näher an Kassel herangekommen bin (in der Gegend um Melsungen) wurde das Tal und die Dörfer wieder schöner – so richtig genießen konnte ich es dennoch nicht. Auf den letzten 15km erkannte ich dann auch die Landschaft wieder (das hat mich gerettet).

In Kassel angekommen wurde ich zuerst mal von I.’s Eltern für verrückt erklärt. Die waren offensichtlich der Meinung, dass so eine Tour keinen Spaß machen kann. Die Mutter hat mir Schmerztabletten angeboten 🙂 – ich habe dankend abgelehnt. Nach drei Tassen Kaffee, zwei Stück Kuchen, vier Scheiben Fleisch, Kartoffeln und einer großen Schüssel Salat kehrten die Lebensgeister wieder zurück.

Heute ist da wieder die große Zufriedenheit, an die eigenen Grenzen gegangen zu sein, etwas geschafft zu haben, was man vorher noch nie gemacht hat. Ich freue mich schon auf die nächste Tour – mal schauen wohin es dann geht. Habe mir gestern vorsichtshalber mal den Kerkeling gekauft – vielleicht bin ich dann demnächst auch mal weg…

WüKs Etappe 2 – Ãœber die Rhön nach Bad Hersfeld

Wow! Ich bin heute durch wunderschöne Frühlingslandschaften gefahren. Die pure Idylle: die Sonne scheint, Vögel zwitschern, Enten quacken, Bienen summen und den Bäumen kann man zuschauen, wie sie immer grüner werden.

Nachtrag: Gestern Abend gab es in dem Gasthaus, in dem ich untergekommen bin noch leckeres Freßchen: Zwiebelschnitzel mit Pommes und Salat. Die Zwiebeln schmecke ich übrigens immer noch… Jetzt ratet mal, was mich die Ãœbernachtung mit tollem Früstück, ein Radler, zwei Weizen und das Zwiebelschniposa gekostet hat. Hör ich 70€? Zuviel – nochmal! 50€? Immer noch zuviel! Alles in allem bin ich 40€ los geworden.

Aber jetzt zur heutigen Etappe: 93 km, ca 700 Höhenmeter. Vom Startpunkt im Sinntal ging es auf den ersten 10km erst mal nur bergauf. Auf der kurzen Strecke habe ich glaub die ersten 400Hm gemacht. Danach ging es bergauf, bergab durch die Rhön (nix daramatisches) bis hin zur jungen Fulda. Es macht immer wieder Spaß einem Fluß vom Quelllauf ab zu folgen. Anfangs ist es immer ein Bächchen (wer hätts gedacht…) und irgendwann ein richtiger, großer Fluß. Entlang des Bachs Fulda ging es in die Stadt Fulda. Von dort aus weiter an kleinen Dörfern mit komischen Namen (am besten gefallen hat mir Fraurombach). Das war übrigens noch kein Flußtalradeln, der Fluß macht noch zuviele enge Schleifen, also muss man unweigerlich immer am Rand des Tals bergauf und bergab fahren. Letztendlich habe ich gegen 16:00 Uhr Bad Hersfeld erreicht.

Untergekommen bin ich für heute Nacht in einem kleinen Hotel direkt an der historischen Stadtmauer. Nach einem Stadtspaziergang habe ich mich ins „Alte Brauhaus“ gesetzt und ein Märzen und ein Schmandschnitzel bestellt. Zum Abschluß, wenn ich gleich mein Bier ausgetrunken habe, gibt es einen Kaffee und dazu ein Gläschen Glenmorangie. Danach gehe ich mir die beiden Caches direkt hier in der Altstadt holen!

Leut‘ geht es mir gut!

WüKs Etappe 1 – Plötzlich gibt alles Sinn!

Was für eine Ãœberraschung – ich bin schon seit einer halben Stunde an meinem heutigen Etappenziel angekommen. Ich bin heute ca. 89km gefahren und habe dabei (nur) 486 Höhenmeter gut gemacht.

Die Route führte mich von Würzburg das Maintal runter Rictung Norden bis Gemünden am Main. Bis dahin gab es kaum nennenswerte Höhenunterschiede. Die Entfernung verging wie im Flug.

In Gemünden habe ich den Main verlassen und bin das Sinntal hoch gefahren. Ab dann gab plötzlich alles Sinn. Man fährt entlang der Sinn auf der Sinnstraße von Burgsinn über Mittelsinn nach Obersinn. Genug Gelegenheit sich immer wieder die Sinnfrage zu stellen: „Wie hieß noch gleich der Fluß?“ – ok ist Unsinn.

Jetzt bin ich im Ort Weichertsbach (Gemeinde Sinntal). Sitze vor dem Gasthaus Stern, wo ich auch nächtigen werde und trinke ein Radler.

Morgen wird es bergig, ich muss eine Wasserscheide überwinden: aus dem Sinntal ins Fuldatal.

Ich melde mich dann morgen wieder.

WüKs – Mit dem Rad von Würzburg nach Kassel (Etappe 0)

Es ist wieder so weit: Ich fange wieder an Rad zu fahren. Dieses Mal geht es zu Ostern nach Kassel. Die Tour startet in Würzburg am Hbf und endet in der Gegend um KS. Ich plane die ca. 250km in drei etwa gleichgroßen Etappen zu fahren.

Momentan sitze ich im Zug von Bietigheim nach Würzburg und „genieße“ *hüstel* einen Bahn-Kaffee…

Nach Etappe 1 heute Abend melde ich mich wieder.

Ich bin dann mal weg…

Kurz vor 6:00 Uhr. Ein leerer Bahnhof, eine leere S-Bahn. Auf dem Bahnsteig die Überreste einer feucht-fröhlichen Nacht. Man merkt, der schöne Spätherbst ist vorbei.

🙂

Das ist die beste Zeit Sommerurlaub zu machen! Die nächsten 10 Tage verbringen wir in Andalusien und hoffen auf ein paar Tage Sommer. Endlich!

Mit dem Rad an den Bodensee – Fazit

Klasse war’s, das schreit nach Wiederholung!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die nächste Gelegenheit im kommenden Frühjahr nutzen werde um in einer weiteren Drei-Tagestour neue Ziele anzusteuern!

Seit Dienstagnachmittag um halb drei bin ich wieder zurück Zuhause (bin gerade geschäftlich schon wieder sehr eingespannt, deswegen kommt das Fazit so spät…). Die Heimfahrt gestaltete sich recht unspektakulär: Mit dem Fahrrad nach Romanshorn, mit der Fähre nach Friedrichshafen, mit dem Zug über Ulm nach Hause.

Witzigerweise bin ich letztendlich auf meiner gesamten Reise nur ca. 20 Minuten durch Regen gefahren (obwohl es Sonntag und Montag an etlichen Stellen heftig geregnet hat): Auf dem Heimweg vom Bahnhof. So gesehen, könnt Ihr mich ab jetzt mieten! Wenn Ihr sicher sein wollt, dass es an einem bestimmten Ort nicht regnet: Ich sattle das Fahrrad und radle hin – das hat zumindest in den zurückliegenden drei/vier Tage recht sicher funktioniert.

Es ist schon sehr spannend, auf die paar Tage zurück zu schauen. Die Zeit ist so schön langsam vergangen. Ich hatte innerhalb kürzester Zeit das Gefühl ewig unterwegs zu sein. Es ist halt einfach wahr: Je mehr Eindrücke auf das Bewußtsein einfließen und je mehr neue/andere Erfahrungen man macht, desto mehr Zeit benötigt das Gehirn um diese Eindrücke zu verarbeiten. Daraus entsteht wohl die Wahrnehmung, dass viel Zeit vergangen sein muss.

Lange hatte ich schon mit dem Gedanken an eine solche Tour gespielt. Vor etlichen Jahren hat ein Freund (ein echter Autohasser) mich gefragt, warum ich in den Urlaub weit weg fahre oder gar fliege – es sei doch ein paar Kilometer von unserer Haustüre so schön und spannend, dass man direkt dort schon so viel erleben könne, dass es sich lohne dort Urlaub zu machen. Damals erwuchs in mir die Idee mich irgendwann einmal zu Fuß an den Bodensee aufzumachen. Mit dieser Aktion wollte ich ausprobieren, ob das tatsächlich stimmt, dass man schon kurz hinter der Haustür Urlaub machen kann. Ich hatte es mir immer wieder mal vorgenommen – aber den Gedanken nie wirklich ernsthaft verfolgt. Dieses Jahr habe ich die Idee wahr gemacht, mir aber die Route an den Bodensee für das Fahrrad, statt zu Fuß ausgearbeitet. Mit dem Fahrrad zu fahren ist bei der Strecke einfach realistischer…

Was soll ich sagen? Es lohnt sich tatsächlich, auf diese Art Urlaub zu machen. Die Landschaft durch die ich gefahren bin war wirklich wunderschön! Um schöne, interessante Gegenden zu sehen, muss man tatsächlich nicht in ein Auto oder Flugzeug steigen.

Interessant: Ich habe während der Reise versucht die Landschaft, durch die ich gefahren bin auf Fotos festzuhalten. Die Fotos habe ich gemacht, aber das was ich während der Fahrt gesehen habe, kommt darauf einfach nicht rüber. Es ist halt etwas anderes, ob man die schöne Landschaft „erfährt“ (im wahrsten Sinne des Wortes) oder eben nur auf einem Foto sieht, da wirkt sie nicht mehr.

Ich bin übrigens heute vollkommen davon überzeugt, dass es nahezu jedem gelingen sollte, die Reise selbst nachzufahren. Vielleicht müssen die 80km Etappen gekürzt werden, indem man direkt von Stuttgart oder sogar Leinfelden-Echterdingen startet, bzw. die letzten 20km von Konstanz auf die Schweizer Seite weg lässt, aber die Strecke ist auf jeden Fall machbar!

Letztendlich waren es eben nicht die Kilometer, die überwunden werden mussten, sondern der innere Schweinehund – und ich bin froh, dass ich ihn überwunden habe.

Mit dem Rad an den Bodensee – Etappe 3

Jetzt muss ich mal schnell noch den Eintrag für die letzte Etappe machen. Bin gestern Abend einfach nicht mehr dazu gekommen. Zum einen wollte ich die GPRS-Verbindung aus der Schweiz nicht nutzen (wer weiß was das kostet?), zum anderen habe ich mich mit der Verwandschaft einfach viel zu gut unterhalten.

Die letzte Etappe bis in die Gegend von Utwil hatte eine Länge von ca. 80km. Auf der Strecke waren ca. 650 Höhenmeter zu überwinden. Ich bin gegen 8:30 in Sigmaringen los gefahren und gegen 16:00 Uhr am Ziel angekommen.

Die Route verlief von Sigmaringen aus direkt nach Süden vorbei an Dörfern mit so klangvollen schwäbischen Namen wie „Ablach“, „Krauchenwies“, „Bittelschieß“ und „Schwäblishausen“. Vorbei an Pfullendorf über etliche weitere Dörfer, deren Namen ich mir nicht merken konnte/wollte Richtung Frickingen.

Bis ein paar Kilometer vor Frickingen ging es immer leicht bergauf, da die Flüsschen immer noch Richtung Donau flossen. Nach einer größeren Steigung kam eine gigantische Abfahrt runter Richtung Frickingen und Salem – ich habe dabei eine Spitzengeschwindigkeit von ca. 65km/h erreicht…

Von Salem aus ging es noch ein Stück leicht bergab, bis kurz vor Meersburg. Um allerdings nach Meersburg zu kommen musste ich noch einmal einen heftigen Anstieg von schätzungsweise 200 Höhenmeter überwinden. Da bin ich knietechnisch wieder an meine Grenzen gestoßen.

Auf der anderen Seite des Hügels kam wieder eine schöne Abfahrt hinein in die Fußgängerzone Meersburgs. Mein Cachersinn ließ mich direkt im Blickwinkel des „Meersburg Webcam“-Cache rasten. Der „feline“ Teil des Cache-Teams hat von Zuhause aus den Screenshot der Kamera abgespeichert und sich ob des schönen Wetters, das ich am See hatte gewundert.

Tatsächlich bin ich den ganzen Tag durch strahlenden Sonnenschein gefahren. Der von der Wettervorhersage angedrohte und von mir befürchtete Regen ist den ganzen Tag ausgeblieben (während es Zuhause anscheinend tierisch geregnet hat).

In Meersburg habe ich die Fähre nach Konstanz genommen. In Konstanz gab es eine Pizza zum Mittag, danach ging es weiter entlang des herrlichen und bestens ausgebauten Bodenseeradwegs zum Ziel in die Gegend von Utwil. Nach einem letzten Anstieg war die letzte Etappe der Tour geschafft.

Ich habe diesen Tag überraschend gut überstanden. Ich bin einigermaßen frisch angekommen und mein Knie hat auch gut mitgemacht. Wahrscheinlich hat sich zwischenzeitlich ein Trainingseffekt eingestellt. Vielleicht wäre jetzt der ideale Zeitpunkt eine Alpenquerung anzuhängen… 😉

Mit dem Rad an den Bodensee – Etappe 2

Gegen 8:30 habe ich mich in Pfullingen auf den Weg gemacht. Heute stand unter anderem der Albaufstieg an.

Auf den ersten 10km musste ich ca. 400 Höhenmeter überwinden. Das ging überraschend gut, nach ca 1 1/2 Stunden war es geschafft.

Nach dem Aufstieg ging es über Genkingen, Undingen nach Erpfingen. Kurz vor Erpfingen habe ich noch den „MoCache20 Erpfingen“ mitgenommen. Leider blieb dies der einzige Cache heute, obwohl ich noch an mehreren anderen Tradis direkt vorbei gefahren bin. Das waren aber alles Höhlencaches und das wollte ich doch nicht machen…

Von Erpfingen aus ging es nach Stetten. Ab dann ging es bis fast bis Sigmaringen an der Lauchert entlang. Im Laucherttal waren kaum Steigungen, genau das richtige für knielahme Flusstalradler.

Am Ende sind heute ca. 64km und 660 Höhenmeter zusammen gekommen. Ankunft in Sigmaringen war gegen 14:00 Uhr.

Mein Knie hat sich auf der Fahrt mehrfach schmerzhaft in Erinnerung gebracht – aber es geht erstaunlich gut.

Habe ich gestern behauptet, dass ich die Stadtinformation in Sigmaringen anrufen wollte? Tolle Idee – heute ist Sonntag, da ist auch die tourismusfreundlichste Stadtinfo geschlossen. Die Zimmersuche ging aber trotzdem schneller. Bin im „s Eichamt“ direkt an der Donau. Kostet heute nur 45€ – bin mal auf das Früstück gespannt. Unten drin ist eine gemütliche Kneipe, die ich heute Abend mal ausprobieren werde.

Achso: Bin während der Fahrt nicht nass geworden. Es hat genau zu dem Zeitpunkt zu Regnen begonnen, als ich meine Unterkunft bezogen habe. Hoffentlich ist das Wetter morgen einigermaßen…

Bis denn.